Wikingerburg
Nusbaum
Weder handelt es sich hier um eine Burg, wie wir sie uns vorstellen, noch hat dieses Bauwerk etwas mit den Wikingern zu tun! Tatsächlich handelt es sich um die Überreste einer meterhohen Befestigung, die vor Jahrtausenden den Zugang zum Ferschweiler Plateau im Nordwesten abriegelte.
Niemand weiß, warum der heute noch sichtbare mächtige Wall aus Steinen „Wikingerburg“ genannt wird. Ob der Name auf alte Überlieferungen der Wikingerüberfälle in der Eifel und im Moselland im 9. Jahrhundert zurückgeht? Die Befestigung jedenfalls entstand bereits Jahrtausende früher.
160 Meter lang ist der Mittelteil der mächtigen Steinaufhäufung, die wir heute vor uns sehen und vor der sich ein breiter Graben befand. Die Seiten biegen nach innen zur Hochfläche hin um. Im Zentrum des Hauptwalls konnten Archäologen drei Bauphasen nachweisen. Die älteste war eine Mauerkonstruktion aus Holzbalken, Steinen und Erde, die durch einen Brand zerstört wurde. Bereits im 19. Jahrhundert waren hier Funde aus der Späten Bronzezeit (12./11. Jahrhundert v. Chr.) zutage gekommen. Auch an anderen Stellen an den Rändern des Ferschweiler Plateaus wurden die Reste vorgeschichtlicher Befestigungsanlagen gefunden. Ob sie alle in der gleichen Zeitperiode erbaut wurden und damals die Siedlungen auf der Hochebene gegen Angriffe sicherten, können nur zukünftige archäologische Untersuchungen erweisen.